„Lernen am anderen Ort“ – ein besonderer Berufsschultag:
Unser Besuch der Moritz Klinik in Bad Klosterlausnitz
„Wofür geben wir, als Deutsche Rentenversicherung Bund, eigentlich unser Geld aus?“
Mit dieser Frage starteten wir am 11.11.2025 zur Exkursion. Uns erwartete ein abwechslungsrei-cher, informativer und kurzweiliger Tag in einer der vier „Gräflichen Kliniken“ für Rehabilitation mit Stammsitz in Bad Driburg/Westfalen.
Um 9 Uhr empfing uns herzlich die Leiterin des Sozialdienstes, Frau Pfeiffer. Bei Kaffee, Tee und Bad Driburger Heilwasser erhielten wir wissenswerte Informationen über die Unternehmensgruppe „Graf von Oeynhausen-Sierstorpff“, dessen Geschichte und den Geschäftsbereichen.
Wir erfuhren, dass die Moritz Klinik Rehabilitationen in den Fachgebieten Neurologie, Orthopädie/Unfallchirurgie und Brandverletzungen anbietet und viele Versicherte der DRV Bund hier bhandelt werden.
Ein besonderes Highlight war die Vorstellung der tiergestützten Therapie. Dabei lernten wir eine Logopädin kennen, die gemeinsam mit einem Therapiehund arbeitet. Der Hund Alfie wird vor allem in der Sprachtherapie eingesetzt. Es war beeindruckend zu hören, wie positiv die Patienten auf die Anwesenheit des Tieres reagieren. Der Hund motiviert sie zu sprechen, sich zu bewegen oder zu beruhigen – oft mit mehr Freude und weniger Hemmungen als in einer klassischen Therapie.
Anschließend bekamen wir eine Führung durch die Moritzklinik. Ziel waren Patientenzimmer der intensivmedizinischen Betreuung (Phase B = Frühreha) und hotelähnliche Zimmer der normalen Anschlussheilbehandlung, verschiedene Therapieräume für Ergotherapie und Physiotherapie sowie die Bäderabteilung. Wir konnten die Patienten mitten in ihren praktischen Übungen erleben und beobachten. Die Digitalisierung der Therapien durch Wii Balanceboards, Gangstabilisationsmaschinen und mobilisierende Software brachte uns zum Staunen. Forschung und Innovation sind hier ständig im Einsatz und Wandel.
Ein Schwerpunkt der Klinik liegt auf der Behandlung von Brandverletzungen. Die Patienten benötigen oft eine sehr lange und intensive Rehabilitation – sowohl körperlich als auch psychisch. Bei der Narbenbehandlung mittels Unterdruck-Vakuum-Massage (UVM) werden betroffene Hautstellen über einen Behandlungskopf angesaugt und massiert. Dadurch wird das darunter liegende Gewebe mobilisiert und elastischer. Vincent, einer der Schüler, durfte diese moderne Behandlungsmethode am Unterarm selbst ausprobieren.
Voller Stolz wurde die Hydrojet-Massageliege präsentiert, welche die klassische Massage mit Wärmetherapie vereint. Sie verfügt über eine wasserbettähnliche Liegefläche. Die Druckstärke und Art der Düsen, durch die das temperierte Wasser strömt, können individuell eingestellt werden.
Am Ende der Führung wurde uns die „Rote Treppe“ vorgestellt, sie gilt als die Treppe der Hoffnung, auf welcher Patienten nach Schlaganfällen, Amputationen, Brandverletzungen oder or-thopädischen Operationen wieder den Einstieg in ein selbstbestimmtes Leben lernen.
Wir konnten feststellen, dass das Geld der DRV definitiv richtig verwendet wird und aufgrund unserer Bewilligungen in der Rehabilitationsabteilung, Menschen nach einem Schicksalsschlag geholfen werden kann. Jedoch mussten wir auch erfahren, dass der von uns gezahlte Tagessatz für Therapie, Verpflegung, Unterkunft und ärztliche Behandlungen eindeutig zu gering ist. Hier besteht definitiv Handlungsbedarf!
Azubis der Klasse SV 23-2